Tipps für Kundinnen und Kunden, die den Wechsel selbst in die Hand nehmen möchten.
1. Unterlagen bereitlegen
Alle für den Wechsel wichtigen Informationen wie Zählernummer, aktuelle Kundennummer oder Jahresverbrauch finden Sie in Ihrer Jahresrechnung.
2. Kündigungsmöglichkeit checken
Ihr nächster Kündigungstermin muss in der Jahresrechnung genannt werden.
Erfahrene Wechsler: Haben Sie Ihren Vertrag nach dem 1. März 2022 geschlossen, kommen Sie nach Ablauf der Erstvertragslaufzeit mit einer Frist von maximal einem Monat raus.
Wenn Sie Ihren Vertrag vor dem 1. März 2022 abgeschlossen haben, darf er sich automatisch um weitere zwölf Monate verlängern. Die Kündigungsfrist finden Sie in den Geschäftsbedingungen. Sie kann bei alten Verträgen bis zu drei Monate betragen.
Erstwechsler: Falls Sie noch nie etwas an Ihrem Tarif geändert haben, sind Sie im Grundversorgungstarif. Er ist jederzeit mit 14-tägiger Frist kündbar.
3. Tarif suchen
Nutzen Sie Vergleichsportale für Ihre Tarifsuche. Nur sie veröffentlichen die oft täglich wechselnden Preise. Infrage kommen zum Beispiel die beiden Marktführer Check24.de und Verivox.de oder Stromauskunft.de.
Und so geht es: Geben Sie in die Suchmaske des Portals Postleitzahl und Jahresverbrauch ein und klicken sie auf „Vergleichen“. Dann sehen Sie eine Ergebnisliste, die nach den Kriterien des Portals vorsortiert ist: Ändern Sie die Filtereinstellungen. Wir empfehlen folgende:
- Preisanzeige. „Jährlich“.
- Laufzeit. Mindestens zwölf Monate. Falls vorhanden, klicken Sie den Haken bei „kürzere Laufzeiten anzeigen“ weg.
- Preisgarantie. Sie soll mindestens so lang sein wie die Erstvertragslaufzeit, also 12 Monate. Beachten Sie: Oft bezieht sich die Preisgarantie nur auf bestimmte Preisbestandteile des Gaspreises.
- Preismodell festlegen. Festpreis- oder Fixpreistarife anklicken.
- Bonus. Er verbilligt den Tarif nur im ersten Jahr. Die Anbieter spekulieren darauf, dass Sie im zweiten Jahr nicht wechseln und dann den hohen Preis ohne Bonus zahlen. Klicken Sie daher bei der Tarifsuche „ohne Bonus“ an. Nur wer sicher ist, nach der Erstvertragslaufzeit Preise zu vergleichen und erneut zu wechseln, kann auch einen Bonustarif wählen. Ist der Bonus sehr hoch, sind die monatlichen Abschläge höher als bei günstigen Tarifen ohne Bonus.
Tipp: Achten Sie auf die Sortierung der Tarife in der Ergebnisliste. Nicht immer wird nach dem günstigsten Angebot sortiert. Bei Check24 ist oben rechts die Sortierung „Beliebtheit“ voreingestellt. Ändern Sie dies in „günstigster Preis“.
Begnügen Sie sich nicht mit den Ergebnissen nur eines Vergleichsportals. Nutzen Sie mehrere.
4. Tarif auswählen
Nehmen Sie nicht einfach den günstigsten Tarif, sondern vergleichen Sie in Ruhe Preise und Konditionen. Stellen Sie die Preisanzeige auf jährlich. Auffällig ist, dass die ersten zehn Tarife preislich oft sehr nah beieinander liegen.
Achten Sie bei der Tarifauswahl auf Folgendes:
Achtung Werbung. Beachten Sie, dass Sie bei Check24, Preisvergleich und Verivox über den Suchergebnissen die sogenannte „Null-Platzierung“ sehen. Das sind vom Rechner empfohlene oder beworbene Tarife, die meist teurer sind als der Erstplatzierte. Oft haben sie Kommentare wie „bester Service“ oder „hohe Empfehlungsquote“. Wer nicht genau hinschaut, läuft Gefahr, einen solchen Tarif für den günstigsten zu halten.
Kundenbewertungen. Sie geben Hinweise auf die Arbeitsweise eines Anbieters. Erkundigen Sie sich auch mithilfe von Suchmaschinen im Internet, welche Erfahrungen andere Kunden mit dem Unternehmen gemacht haben, bei dem Sie abschließen wollen. Nutzen Sie auch Suchmaschinen und schauen Sie, welche Erfahrungen andere Kunden mit Ihrem Wunschanbieter gemacht haben.
Tipp: Berücksichtigen Sie bei Ihrer Preisrecherche auch die Sondertarife Ihres Stadtwerks vor Ort. Sie sind womöglich nicht bei Vergleichsportalen gelistet, aber trotzdem günstig.
5. Altvertrag kündigen
Der neue Versorger übernimmt die Kündigung bei Ihrem alten. Dafür erteilen Sie ihm im Laufe des Vertragsabschlusses eine Vollmacht. Oft wird die Kundennummer des alten Vertrags verlangt.
6. Vertrag abschließen
Sie können den Vertrag über das Vergleichsportal abschließen oder auf der Internetseite des neuen Anbieters. Bei einem Direktabschluss sollten Sie den Preis des Portals mit dem auf der Internetseite des Anbieters vergleichen. Einige Tarife sind exklusiv über Portale verfügbar. Um die Kündigung des alten Tarifs kümmert sich Ihr neuer Anbieter.
7. Neuer Vertrag startet
Ist der Antrag ausgefüllt und abgeschickt, erhalten Sie ein Begrüßungsschreiben des neuen Versorgers. Darin bestätigt er den Liefertermin. Ihr jetziger Versorger wird Sie dann auffordern, den Zählerstand mitzuteilen. Dies geht oft auch online bei Ihrem Netzbetreiber. Sechs Wochen nach Lieferende sollten Sie die Schlussrechnung erhalten. Das schreibt das Energiewirtschaftsgesetz vor.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Was bedeutet die Überschrift: „Selbst um den Tarifwechsel ist erste Wahl“?
„Was ist, wenn der Wechsel nicht klappt?
Selbst wenn der Wechsel mal nicht reibungslos klappen sollte, sitzt niemand im Dunkeln.“
Vielleicht einfach nochmal den gesamten Text nach 2 Jahren überarbeiten und ggf aktualisieren…
Danke!
@HaraldPortele: Vielen Dank für Ihren aufmerksamen Hinweis! Wir werden das umgehend korrigieren.
Sorry, aber das Vertrauen in das Geschriebene wird nicht größer, wenn im Artikel zum Gas Hinweise zum Strom zu lesen sind: "Ihren alten Stromvertrag...", "Ökostrom" - und das gleich ziemlich zu Beginn des Textes. Mann fragt sich, was da sonst noch so kommt, das eigentlich nix mit dem Thema zu tun hat. Mann muss also mitdenken, will ich aber nicht, ich bin nur ein Konsument, ein Verbraucher und damit ein Angehöriger der Zielgruppe der Stiftung, oder? Ansonsten vielen Dank für die Ermutigung zum Wechsel-Check!
@Testjunkie: Wir können an dieser Stelle nicht überprüfen, ob die Stadtwerke alle formellen Voraussetzungen für eine Sperre erfüllt hat. Die Verbraucherzentralen bieten eine (zum Teil kostenfreie) Sperrberatung an:
www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/themen/energie-wohnen/energiepreise-anbieterwechsel/was-tun-bei-drohender-strom-gassperre
Wichtig: Warten Sie nicht ab, dass die Sperre vorgenommen wird. Oft ist es einfacher, eine Sperre zu verhindern als zu beseitigen. Treten Sie in Kontakt mit dem Anbieter und versuchen Sie einen Aufschub / eine Ratenzahlung (über den unstrittigen Teil der Rechnung) zu vereinbaren.
Die Zahlung der aktuellen Abschläge an den neuen Anbieter allein stellt noch kein Hindernis für eine Sperranordnung dar. Auch bei der Bundesnetzagentur gibt es weiterführende Informationen:
www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/Energie/RechnungenSperrungen/start.html