
Maximal 10 Sekunden. Digital wird das Geld in Echtzeit dem Zielkonto gutgeschrieben. © Sean Gladwell
Per Echtzeitüberweisung wandert Geld in Sekunden von einem Konto zum anderen. Ab Oktober 2025 müssen alle Banken solche Überweisungen ohne Zusatzkosten ermöglichen.
Alle Banken sind ab 9. Oktober 2025 verpflichtet, Echtzeitüberweisungen aktiv anzubieten – zum Senden und zum Empfangen. Die Echtzeitüberweisung darf nicht teurer sein als eine normale Online-Überweisung im gewählten Kontomodell. Diese ist bei den meisten Anbietern kostenlos. Bislang waren Echtzeitüberweisungen meist teurer als normale Überweisungen.
In unserer Übersicht der Girokontopreise geben wir für jedes Kontomodell an, was eine Überweisung kostet.
Wie funktioniert eine Echtzeitüberweisung?
Die Echtzeitüberweisung – manche Banken verwenden auch den englischen Begriff Instant Payment – funktioniert genau wie eine normale Überweisung im Online-Banking, nur sehr viel schneller. Die Überweisungsdaten müssen Sie wie beim Online-Banking am PC, Handy oder Tablet in die Bildschirmmaske eingeben, dann den Menüpunkt „Echtzeitüberweisung“ wählen und den Auftrag mit Ihrem gewohnten Tan-Verfahren bestätigen.
Ist der Überweisungsauftrag bei der Bank eingetroffen, dürfen bis zur Gutschrift beim Empfänger oder der Empfängerin maximal 10 Sekunden vergehen. Eine Echtzeitüberweisung wird das ganze Jahr über – auch an Sonn- und Feiertagen – rund um die Uhr ausgeführt.
Normale Online-Überweisungen müssen spätestens nach einem Geschäftstag auf dem Konto des Empfängers sein. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen sowie in der Nacht finden keine Online-Buchungen statt, sodass es bis zu drei Tage dauern kann, bis der Empfänger sein Geld hat.
Wie viel Geld kann ich auf einmal überweisen?
Ab dem 9. Oktober 2025 entfällt die bis dahin gültige Betragsgrenze für Echtzeitüberweisungen von 100 000 Euro. Sie können künftig innerhalb des Online-Bankings ein individuelles Limit für Ihre Echtzeitüberweisungen festlegen und verwalten.
Verwechseln Sie die Echtzeitüberweisung nicht mit der Eilüberweisung, falls Ihr Kreditinstitut diese noch anbietet. Das war früher die einzige Möglichkeit, Geld deutlich schneller zu überweisen, sie kostet im Schnitt zwischen 10 und 20 Euro.
Wofür brauche ich die Echtzeitüberweisung?
Für Zahlungen, bei denen eine bestimmte Frist eingehalten werden muss, ist dieses Verfahren ein gutes Instrument. Eine sekundenschnelle Überweisung kann auch beim Online-Einkauf interessant sein. Der Online-Händler sieht sofort, dass die Zahlung erfolgt ist und kann die Ware schneller versenden. Otto.de bietet das seinen Kunden bereits an. Im Gegensatz zu einer Zahlung mit Paypal ist hier kein Dritter zwischengeschaltet, sodass keine Daten preisgegeben werden.
Wann kann das Verfahren noch sinnvoll sein?
Bei einem Restaurantbesuch mit Freunden können Sie zum Beispiel bezahlen und die anderen überweisen Ihnen ihren Anteil unkompliziert in Echtzeit. Spontane Einkäufe an Sonntagen auf Floh- und Antiquitätenmärkten sind möglich, auch wenn man gerade kein Bargeld dabei hat. Eine Ferienwohnung können Sie in dem Augenblick vollständig bezahlen, in dem Ihnen der Schlüssel übergeben wird.
Beim Kauf eines Gebrauchtwagens müssen Sie nicht mehr mit Bargeld kommen. Und auch beim Kauf von Neuwagen können Sie den Fahrzeugbrief gleich mitnehmen, wenn Sie das Auto vor Ort mit Echtzeitüberweisung bezahlen.
Wie sicher ist eine Echtzeitüberweisung?
Das Verfahren muss dieselben Sicherheitsmerkmale wie eine Online-Überweisung erfüllen. Banken nutzen dafür dieselben technischen Absicherungen. Sie müssen den Auftrag mit demselben Tan-Verfahren autorisieren, wie Sie es sonst im Online-Banking verwenden.
Gibt es gar keinen Haken bei der Echtzeitüberweisung?
Doch, es gibt auch hier Einschränkungen. Echtzeitüberweisungen sind nur im Euro-Raum möglich. Und diese Bezahlform hat dieselben Folgen wie die Zahlung mit Bargeld – sobald das Geld beim Empfänger ist, können Sie es nicht zurückrufen. Bei einer Gutschrift innerhalb von 10 Sekunden bleibt für einen Rückruf keine Zeit.
Wenn Sie eine Echtzeitüberweisung nutzen, sollten Sie daher bei der Eingabe oder Auswahl einer Iban besonders sorgfältig vorgehen. Ab Oktober 2025 muss vor der Autorisierung von Zahlungen ein Iban-Namensabgleich für das Empfängerkonto – offiziell Verification of Payee, kurz VOP, genannt – vorgenommen werden. Dieser VOP ist dann nicht nur für Echtzeitzahlungen, sondern auch für normale Sepa-Überweisungen verpflichtend. Mehr dazu lesen Sie in unserer Meldung zur Empfängerüberprüfung.
Hatten Sie ein Problem bei einer Echtzeitüberweisung? Schreiben Sie uns eine Mail an girokonto@stiftung-warentest.de.
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- Sicheres Online-Banking, Girocard inklusive und am liebsten kostenlos: Unser Girokonto-Vergleich führt Sie zum passenden Konto und zeigt, wie der Wechsel bequem gelingt.
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- Kontaktlos zahlen in Sekunden – das geht mit der NFC-Technik. Die Zahlungen sind mit vielen Girocards oder Kreditkarten möglich, aber auch mit Smartphone oder Smartwatch.
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- Der Kinderkonten-Vergleich der Stiftung Warentest informiert, ob und zu welchen Bedingungen Kinder, Schüler, Auszubildende und Studenten ein Konto eröffnen können.
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Wozu die Echtzeitüberweisung? Das hat ja nur Vorteile wenn mir etwas daran gelegen ist dass der Empfänger das Geld sofort bekommt, das ist zumindest bei mir nicht so oft der Fall. Da kann es auch etwas länger dauern. Oft nutze ich auch terminierte Überweisungen.
@GunnarSchneider und andere: Die Frage ist, ob die "Echtzeitüberweisung" bei Girokonten auch für Terminüberweisungen und Daueraufträge gilt? Werden auch alle Terminüberweisungen und alle Daueraufträge aller Banken, die in der Regel immer am ersten, 15. oder letzten Bankenarbeitstag aufgeführt werden, dann um 00:01 Uhr oder um 01:00 Uhr des betreffenden Tages in Echtzeit ausgeführt. Das würde sicherlich zu einer enormen Spitze bei der Serverauslastung führen?
Sie erörtern die Frage "Wofür brauche ich die Echtzeitüberweisung?"
Ich nutze das Verfahren ausschließlich, seitdem es die Postbank (schon) im Januar zu geichen Konditionen ermöglichte.
Seitdem galt für mich immer:
Wofür noch die bisherige Onlineüberweisung?
@Waldi2013: Bei der EU-Richtlinie zu Echtzeitüberweisungen geht es um Zahlungskonten im Sinne des Artikels 4 Nummer 12 der Richtlinie (EU) 2015/2366:
https://eur-lex.europa.eu/eli/reg/2024/886/oj?locale=de
Das sind Girokonten, nicht jedoch Spar-, Tages- und Festgeldkonten.
Die Opelbank als Empfängerbank verweigerte im April 2025 Echtzeitüberweisungen auf mein dortiges Tagesgeldkonto und äußerte sich auf meine Nachfrage mit der Begründung, es handele sich um ein Konto für die Geldanlage und unterläge somit nicht der Verpflichtung für Echtzeitüberweisungen. Weder in der EU-Verordnung 2024/886 noch in anderen Veröffentlichungen konnte ich eine derartige Ausnahme finden. Eine Echtzeitüberweisung von meinem Girokonto auf mein Tagesgeldkonto bei Volkswagenbank ging dagegen reibungslos vonstatten. Frage an Stiftung Warentest: Wo ist geregelt, welche Konten nicht der Pflicht für Echtzeitüberweisungen unterliegen?