
Geldanlage. Zinsen mit Tagesgeld und Festgeld zählen zu den sichersten Sparformen. Wir behalten die Geschehnisse für Sie im Blick. © Stiftung Warentest
Die aktuellen Entwicklungen zu Tagesgeld und Festgeld im September 2025: Die Zinslandschaft bleibt in Bewegung – mal mit positiven Impulsen, mal mit Turbulenzen.
Unsere aktuellen Meldungen zum Zinsmarkt berichten von einem prominenten Namenswechsel und verweisen auf Untersuchungen der besten Banksparpläne und Auszahlpläne. Außerdem lesen Sie, welche Entwicklungen Anlegerinnen und Anleger jetzt im Blick behalten sollten.
Die besten Zinsen Anfang September 2025
Tagesgeld: Das Top-Angebot für täglich verfügbares Geld ohne zeitliche Begrenzung liegt Anfang September bei 2,25 Prozent Zinsen pro Jahr. In unserem aktuellen Tagesgeld-Vergleich können Sie die besten Angebote filtern.
Festgeld: Wer sein Geld für ein Jahr fest anlegt, kann Anfang September maximal 2,55 Prozent Zinsen erzielen. Bei einer dreijährigen Laufzeit waren bis zu 2,85 Prozent möglich.
Finden Sie die besten Konditionen für Ihre Anlagesumme und gewünschte Laufzeit mit unseren tagesaktuellen Festgeld-Vergleichen. Filtern Sie bequem nach Ihren Bedürfnissen und sortieren Sie die Angebote nach der höchsten Rendite.
Abschied von Weltsparen: Neuer Name, gleiche Zinsen
Seit 12. August 2025 lautet der Markenname in Deutschland und Österreich nicht mehr „Weltsparen by Raisin“, sondern schlicht „Raisin“ – mit neuem einheitlichem Logo und Markenauftritt. Der Name „Raisin“ steht laut Anbieter für „Raise your interest“ – also „Erhöhe deine Zinsen“. Für Kunden ändert sich sonst nichts – alle Funktionen, Konditionen, Zinsangebote und Services bleiben unverändert.
EV Digital Invest pleite
Die Investmentplattform EV Digital Invest hat Insolvenz angemeldet. Das Angebot war auch im Tagesgeldvergleich der Stiftung Warentest vertreten. Wichtig für Anleger: Die über die Plattform vermittelten Gelder sind davon nicht betroffen. Was Sie sonst noch dazu wissen sollten, finden sie hier.
Banksparpläne im Test
Banksparpläne bieten Anlegerinnen und Anlegern in Zeiten turbulenter Börsen verlässliche Erträge. Wir haben den Markt gesichtet und stellen die besten Angebote vor.
Bankauszahlpläne im Test
Eine größere Geldsumme anlegen mit festen Zinsen und monatlichen Auszahlungen: Von Auszahlplänen können nicht nur Rentner profitieren. Wir haben acht Angebote verglichen.
Abwertung für Belgien
Die Ratingagentur Fitch hat das langfristige Rating Belgiens Mitte Juni 2025 von AA- auf A+ reduziert. Dies bedeutet, dass Belgien von dieser Ratingagentur als weniger kreditwürdig eingestuft wird als bisher. Moody’s und Standard & Poors schätzen die Wirtschaftskraft Belgiens weiterhin als sicher bzw. sehr sicher ein.
In unseren Tages- und Festgeldvergleichen berücksichtigen wir nur Banken aus EU-Staaten, dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) sowie Großbritannien, deren Herkunftsländer bei den Noten für die Wirtschaftskraft von allen drei großen Ratingagenturen Fitch, Moody’s und Standard & Poor’s eine Topbewertung von AAA oder AA haben. Nur deren Einlagensicherung halten wir derzeit für so stabil, dass sie auch im Falle einer größeren Bankenpleite Anleger so zeitnah entschädigen könnten, wie es im EU-Recht vorgeschrieben ist.
Aus diesem Grund entfernen wir die über die Zinsplattform Raisin (ehemals Weltsparen) angebotenen Tages- und Festgelder der belgischen Banken Aion Bank, BankB (ex CKV) und Byblos Bank Europe aus unseren Zinsvergleichen. Aber keine Angst: Trotz des verschlechterten Ratings gilt für Belgien weiterhin die EU-weite gesetzliche Einlagensicherung von 100 000 Euro pro Anleger und Bank. Im schlimmsten Fall, wie im Falle einer größeren Bankenpleite kann es beispielsweise dazu kommen, dass Anleger nicht innerhalb der im EU-Recht vorgeschriebenen Frist entschädigt werden. Eine automatische Verlängerung des belgischen Festgeldes sollten sicherheitsbewusste Anlegerinnen und Anleger jedoch verhindern.
Neuigkeiten von Zinsportalen
In unseren Zinsvergleichen finden sich zahlreiche Tages- und Festgelder ausländischer Banken, die von seriösen Zinsportalen wie Check24 und Raisin (ehemals Weltsparen) angeboten werden. Ist ein Portal in unserem Vergleich nicht gelistet, gilt als wichtigste Regel: Immer erst auf Haken bei Zinsangeboten achten, bevor Sie irgendwo Geld anlegen.
Zwei Banken aus Schweden sind jetzt neu mit Festgeldangeboten über die Zinsplattform Raisin (ehemals Weltsparen) verfügbar: Brocc Finance und Moank bieten jeweils ein Festgeld mit einer kurzen Laufzeit von drei Monaten. Bei beiden Banken sind die Einlagen über den schwedischen Einlagensicherungsfonds bis zu 1 050 000 Schwedische Kronen je Kunde (aktuell rund 95 000 Euro) abgesichert.
Check24 hat sein Festgeldangebot um drei weitere deutsche Regionalinstitute erweitert: die Sparkasse Chemnitz, die VR Bank Sitz in Alsheim sowie die Union Bank aus Bremen. Alle drei Institute unterliegen der deutschen Einlagensicherung: die Sparkasse über die institutsspezifische Sicherung der Sparkassen-Finanzgruppe, die VR Bank über den genossenschaftlichen BVR-Sicherungsverbund. Damit sind Einlagen jeweils mindestens bis 100 000 Euro pro Kunde geschützt – durch den besonderen Institutsschutz bei Sparkassen und der genossenschaftlichen Bankengruppe sogar noch darüber hinaus.
Bei der Union Bank sind Einlagen bis 100 000 Euro über den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken gesichert. Darüber hinaus ist die Bank Mitglied im freiwilligen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), worüber der Sicherungsumfang inklusive des gesetzlichen Schutzes mindestens 437 500 Euro beträgt.
Nicht gelistete Angebote
Manche auf den ersten Blick attraktiven Zinsangebote finden Sie nicht in unseren Hauptvergleichen. Dafür gibt es gute Gründe:
Angebote mit Nebenkosten
Produkte, bei denen Kunden für Kontoeröffnung, Kontoführung oder Porto zahlen sollen, sind im Test nicht berücksichtigt. Die Angebote dürfen nicht an Bedingungen wie etwa die Eröffnung eines kostenpflichtigen Kontos oder eines Girokontos mit Gehaltseingang geknüpft sein.
Aus diesem Grund bleibt auch das Festzinskonto der Triodos Bank mit Laufzeiten von sechs Monaten bis zehn Jahren bei unserem Festgeld-Vergleich unberücksichtigt, weil die Eröffnung ein kostenpflichtiges Girokonto bei der Triodos Bank voraussetzt. Für die Eröffnung eines Tagesgeld-Kontos gilt diese Bedingung hingegen nicht. Deshalb ist dieses Angebot in unserem Vergleich von Tagesgeldern enthalten.
Ähnliches gilt für Tagesgeldkonto, Festgeld und Sparbrief der GLS Bank. Hier ist pro Geschäftsverbindung (egal wie viele Angebote der Bank man nutzt) ein GLS-Beitrag von fünf Euro monatlich fällig. Minderjährige zahlen nichts und wer unter 28 Jahren alt ist, zahlt einen Euro monatlich.
Neobroker (z.B. Scalable Capital, Trade Republic)
Diese bieten teils hohe Zinsen auf nicht investiertes Guthaben. Ab bestimmten (intern festgelegten) Grenzen wird das Geld jedoch oft in Geldmarktfonds investiert. Diese unterliegen nicht der gesetzlichen Einlagensicherung. Zwar gelten sie als Sondervermögen im Insolvenzfall, der Wert ist aber nicht garantiert.
Ein solches Angebot es jetzt auch beim digitalen Vermögensverwalter (Robo-Advisor) Evergreen. Evergreen prognostiziert mit seinem Produkt ZinsPocket Plus eine Rendite von 3 Prozent pro Jahr (vor Abzug der Evergreen All-In-Gebühr von 0,39 Prozent p.a.). Dabei ist eine Mindesthaltedauer von sechs Monaten zu berücksichtigen. Dieser Ertrag ist nicht garantiert, da er von Marktzinsen abhängt. Laut Anbieter investiert das ZinsPocket Plus „in eine ausgewählte Mischung aus sicheren und professionell verwalteten Anlagefonds.“ Der Großteil der Gelder werde dabei in Zinspapiere höchster Bonität (AAA) investiert. Diese können zum einen Kursschwankungen unterliegen und fallen – wie alle Investmentfonds – nicht unter die gesetzliche Einlagensicherung, weshalb wir auch dieses Angebot nicht in unseren Tagesgeld-Vergleich aufnehmen.
Andere Digitalbanken (etwa Tomorrow, Revolut, Smartbroker)
Auch hier gibt es teils hohe Zinsen, aber oft mit Nachteilen oder Bedingungen, die nicht unseren Kriterien für einen direkten Vergleich entsprechen. Mehr dazu hier.
wiLLBe (Liechtensteinische Landesbank): Bietet gute Zinsen, stammt aber aus Liechtenstein (kein EU-Mitglied). Das Land hat nur ein Top-Rating von S&P (nicht von Moody‘s/Fitch). Wir bezweifeln, dass die liechtensteinische Einlagensicherung im Krisenfall alle Anleger zeitnah entschädigen könnte und nehmen das Angebot daher nicht auf.
BBVA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria): Die spanische Großbank bietet in Deutschland ein kostenloses Girokonto mit 3 Prozent Sonderzins auf Guthaben bis 500 000 Euro im ersten Jahr an. Nach Ablauf von 12 Monaten sinkt der Zins deutlich. Für weitere 4 Jahre wird das Guthaben mit 25 Prozent des Zinssatzes der EZB-Einlagefazilität verzinst (entspricht aktuell 0,5 Prozent). 100 000 Euro pro Anleger sind über den spanischen Einlagensicherungsfonds abgesichert. Spanische Banken führen wir nicht in unseren Vergleichen von Tages- und Festgeld, da auch Spanien von den drei Ratingagenturen keine Topbewertung für seine Wirtschaftskraft erhalten hat.
Bitte unterstützen Sie uns
Der Zinsmarkt verändert sich ständig. Wir berichten über die wichtigsten Entwicklungen. Unsere Daten erheben wir täglich direkt bei den Banken. Haben Sie bei Ihrem Zinsportal eine neue Bank entdeckt, die wir noch nicht listen? Hat Ihre Bank Konditionen geändert, die bei uns noch nicht aktuell sind? Wir freuen uns über Ihre Hinweise per E-Mail an zinskonditionen@stiftung-warentest.de. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
-
- Geld anlegen in Tages- und Festgeld lohnt sich nach wie vor. Mit diesen sieben Tipps sparen Sie sicher und holen aus Ihrer Geldanlage mehr Zinsen heraus.
-
- Für Kündigungsgeld versprechen manche Banken mehr Rendite als für Tagesgeld. Was Sie unbedingt beachten sollten, um das Beste herauszuholen.
-
- Ob Partner oder pflegebedürftige Angehörige: Kontovollmachten und Gemeinschaftskonten sind auch bei Tages- und Festgeld durchaus sinnvoll.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@Marzipankaleder: Grundsätzlich gilt EU-weit eine gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung von 100 000 Euro, auch in Litauen. Sollte es zu einer größeren Bankenpleite kommen und der Einlagensicherungstopf der Banken in Litauen nicht ausreichen, müsste das Land mit seiner Wirtschaftskraft einspringen. Litauen hat von den 3 großen Ratingagenturen keine Top-Bewertung erhalten, dementsprechend gibt es Bedenken, ob im Falle einer großen Bankenpleite eine fristgemäße Entschädigung nach EU-Recht gesichert ist.
Für den täglichen Einsatz im Rahmen des Girokontos bei Revolut halten wir diesen Aspekt für vernachlässigbar, da dort üblicherweise keine großen Guthaben vorgehalten werden.
@Marzipankaleder: Es ist einen Unterschied, für welche Funktion ein Konto eröffnet wird. Tages- und Festgeldkonten werden von sicherheitsorientierten Anlegern favorisiert, die für ihre hohen Anlagebeträge höchste Sicherheit wünschen. Deswegen stellt die Stiftung Warentest die höchsten Anforderungen an die Sicherheit beim Tages- und Festgeldkonto.
Das Girokonto und das Verrechnungskonto vom Depot haben andere Funktionen. Sie dienen (in der Regel) nicht zur Lagerung sehr hoher Anlagebeträge.
Auf der einen Seite führt man Revolut im Girokonto-Test, auf der anderen Seite schließt man sie vom Tagesgeld-Test aus.
Wieso?
Es gelten doch grundsätzlich die 100.000€ Einlagensicherung, oder?
Auch beim Depottest ist Revolut wieder nicht zu finden.
Aber dennoch: ein Girokonto wird dort empfohlen.
In sich alles für mich nicht ganz schlüssig.
Ist revolut nun sicher oder nicht?
Danke für den Hinweis, wir korrigieren das. Zwischenzeitlich finden Sie den Artikel hier:
www.test.de/Neobroker-und-Neobanken-Smarte-Zinsen-mit-einem-gewissen-Risiko-6216685-0
Der Link zu den Neobrokern verweist auf die Preview.