
Tabletten, Granulat und Flüssigkeiten. Eisenpräparate gibt es in verschiedenen Formen, als Arzneimittel (links) und Nahrungsergänzungsmittel (rechts) für 2 bis 31 Euro. Ob sich die Ausgabe lohnt, zeigt unser Test. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Sich selbst mit Eisen zu behandeln, ist riskant. Von 33 Eisenpräparaten im Test sind nur 12 zu empfehlen – falls Arzt oder Ärztin wegen Eisenmangel zur Einnahme raten.
Eisen-Präparate im Test freischalten
- Testergebnisse für 15 Arzneimittel mit Eisen
- Testergebnisse für 18 Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen
Liste der 33 getesteten Produkte
Sie sind blass, ständig müde und oft unkonzentriert? Das könnten Anzeichen für einen Eisenmangel sein. Wer vermutet, nicht gut mit Eisen versorgt zu sein, kann sich aus Drogerien, Apotheken oder Onlineshops unter anderem Tabletten, Kapseln, Säfte oder Granulat mit Eisen besorgen. „Energie und Leistungsfähigkeit“ oder „Verringerung von Müdigkeit“ – so zwei der Versprechen.
Doch wie sinnvoll ist es, solche Eisenpräparate auf Verdacht einzunehmen? Die Stiftung Warentest hat 18 Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen sowie 15 rezeptfreie Eisenmedikamente zum Einnehmen geprüft. Fazit: Niemand sollte die Mittel auf eigene Faust schlucken – es besteht das Risiko, zu viel von dem Spurenelement Eisen aufzunehmen. Stellen aber ein Arzt oder eine Ärztin einen Eisenmangel fest, sind 12 der Eisen-Präparate im Test zur Behandlung geeignet.
Warum sich der Eisenpräparate-Test für Sie lohnt
Testergebnisse
Unsere beiden Ergebnisübersichten zeigen Bewertungen der Stiftung Warentest für 18 Nahrungsergänzungsmittel und 15 rezeptfreie Arzneimittel mit Eisen zum Einnehmen. Die Eisen-Präparate im Test kosten zwischen rund 2 und 31 Euro. Mit dabei sind Marken wie Doppelherz, Ferro Sanol, Floradix und Rotbäckchen sowie Drogeriemarken wie Mivolis von dm und Altapharma von Rossmann.
Das beste Eisen-Präparat für Sie
Wir erklären, welche konkreten Wirkstoffe nach ärztlicher Rücksprache zur Behandlung von Eisenmangel geeignet sind und was es bei der Einnahme zu beachten gilt. Außerdem erfahren Sie, warum sich manche Eisen-Arzneimittel nur wenig oder mit Einschränkung eignen – und welche Risiken einige der Mittel bergen.
Hintergrund und Tipps
Lesen Sie, welche Lebensmittel gute Eisenquellen sind. Spannend nicht nur für Vegetarier: Wie sich die Eisenaufnahme aus Pflanzenkost optimieren lässt.
Heftartikel als PDF
Nach dem Freischalten erhalten Sie den Heftartikel aus unserer Ausgabe 6/25 zum Download.
Eisen-Präparate im Test freischalten
- Testergebnisse für 15 Arzneimittel mit Eisen
- Testergebnisse für 18 Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen
Von Kapseln über Granulat bis zu eisenreichem Wasser
Unter den geprüften Produkten sind 15 rezeptfreie Eisen-Arzneimittel zum Einnehmen in Form von Kapseln, Tabletten, Dragees, Sirup und Tropfen. Die Arzneimittel enthalten verschiedene hochdosierte Eisensalze als Wirkstoffe, manche zudem noch Vitamine. Die Kosten liegen je Packung bei rund 5 bis 31 Euro. Die geprüften Medikamente sind unter anderem für die Behandlung eines ärztlich festgestellten Eisenmangels zugelassen. Für manche ist aber nicht ausreichend belegt, dass die Wirkstoffkombinationen sinnvoll sind.
Daneben sind 18 Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen im Test – Granulate, Tabletten, Kapseln, safthaltige Drinks und andere Flüssigkeiten sowie von Natur aus eisenreiches Wasser. Auch sie sind teils mit Vitaminen angereichert. Die Kosten liegen bei rund 2 bis 29 Euro pro Packung. Größter Unterschied zwischen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln mit Eisen: Die Nahrungsergänzungsmittel, auch Eisen-Supplemente genannt, sind meist geringer dosiert. Sie richten sich an Gesunde, die meinen, nicht gut mit Eisen versorgt zu sein.
Tipp: Wenn Sie oben unter dem Inhaltsverzeichnis auf die „Liste der 33 getesteten Produkte“ klicken, erfahren Sie die Namen aller geprüften Eisenpräparate im Test.
Die meisten Menschen in Deutschland sind gut mit Eisen versorgt. Frauen haben einen höheren Bedarf, vor allem in der Schwangerschaft und bei starker Monatsblutung. Auch dieser lässt sich aber meist über die Nahrung ausgleichen.
Eisenpräparate nur nach ärztlicher Rücksprache
Eisen ist vor allem für die Bildung des roten Blutfarbstoffs wichtig, der Sauerstoff transportiert. Die meisten Menschen in Deutschland nehmen genug Eisen über die Nahrung auf. Bei Verdacht auf eine unzureichende Versorgung sollte man den Eisenstatus ärztlich überprüfen lassen, statt in Eigenregie zu Eisen-Präparaten zu greifen. Wir haben auch geprüft, ob die Nahrungsergänzungsmittel im Test wissenschaftlich empfohlene Höchstmengen für Eisen überschreiten. Wer zu viel Eisen zuführt, riskiert Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden und auf Dauer gesundheitliche Schäden bis hin zu Krebserkrankungen und Diabetes.
Dazu kommt: Die typischen Symptome eines Eisenmangels können auch andere Ursachen haben, etwa innere Blutungen. Wer auf eigene Faust Eisen schluckt, riskiert, schwere Krankheiten zu übersehen.
Tipp: Vitamin C, Selen, Zink – lesen Sie, was Pillen mit Vitaminen und Mineralstoffen bringen. Wie Sie Nährstoff-Mängel erkennen und ausgleichen, erfahren Sie in unserem Ratgeber "Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente".
Studien zu Nutzen und Risiken ausgewertet
Unsere Gutachterinnen und Gutachter haben wissenschaftliche Studien zu Wirkung, Nutzen, Risiken und Verträglichkeit der Produkte gesichtet. Für die Nahrungsergänzungsmittel, die neben Eisen meist noch Vitamine enthalten, werteten sie zusätzlich Belege der Anbieter zum Nutzen aus und prüften auch Werbeaussagen und Inhaltsstoffe.
Tipp: Von uns geprüfte Nahrungsergänzungsmittel für Kinder überschritten teilweise empfohlene Höchstmengen. Und der Test von Nahrungsergänzungsmitteln für Schwangere zeigt, dass werdende Mütter solche Kombipräparate meist nicht brauchen.
Eisen-Präparate im Test freischalten
- Testergebnisse für 15 Arzneimittel mit Eisen
- Testergebnisse für 18 Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen
-
- Sie reichen von Müdigkeit bis zu Herzrhythmusstörungen: unerwünschte Wirkungen von Arzneimitteln. Wir geben einen Überblick und sagen, wann sie gefährlich werden.
-
- „In der letzten Packung waren 45 Stück, nun sind nur 30 Stück enthalten“, schreibt uns test-Leser Horst Knackstedt aus Rodalben. Wir haben beim Anbieter nachgehakt.
-
- Eine Untersuchung von 50 Präparaten zeigt: Wichtige Nährstoffe wie Jod und die Omega-3-Fettsäure DHA sind oft nicht optimal dosiert. Nur drei Mittel sind empfehlenswert.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@koetter53: Die Angaben aus der „Pharmazeutischen Zeitung" (PZ) sind Empfehlungen zur Einnahme von Arzneimitteln mit Eisen. Unser Tipp, Kaffee und schwarzen Tee weder während der Mahlzeiten noch kurz davor oder danach zu trinken, bezieht sich dagegen auf die Eisenaufnahme aus Lebensmitteln. Die Angaben in der PZ sind also für Arzneimittel zutreffend, bei der normalen Ernährung wäre eine solch strikte Handhabung jedoch übertrieben.
Vielen Dank für Ihren Test. Sie weisen darauf hin, dass u.a. Polyphenole etwa in Kaffee oder schwarzem Tee die Eisenaufnahme hemmen können. Allerdings ist die Zeitangabe, dass "diese Getränke weder während der Mahlzeiten noch kurz davor oder danach getrunken werden" sollten, etwas vage.
Für eine konkretere Zeitangabe habe ich als medizinischer Laie mal nachgesucht: So empfiehlt beispielsweise die *Pharmazeutische Zeitung*, dass die orale Eisengabe vorzugsweise nüchtern erfolgen sollte, das heißt eine halbe Stunde vor oder zwei Stunden nach der Mahlzeit. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/das-ist-zu-beachten/