Hoch­druck­reiniger im Test Die besten für Terrasse, Fassade und Auto

Hoch­druck­reiniger im Test - Die besten für Terrasse, Fassade und Auto

Aus den Fugen. Gute Hoch­druck­reiniger entmoosen Terrassen ruck­zuck. © IMAGO/panthermedia

Zwei Hoch­druck­reiniger-Tests zeigen die Vor- und Nachteile von Akku- und Kabelgeräten. Die Ergeb­nisse fassen wir hier für Sie zusammen.

Hoch­druck­reiniger sind moderne Zaubers­täbe: Im Ideal­fall brausen sie hartnä­ckigen und schwer zugäng­lichen Schmutz von Terrassen und Fassaden, strahlen Holz­dielen und Autos zügig aber schonend ab. Ob das wirk­lich so gut und mühelos klappt, haben unsere Part­ner­organisationen aus Tschechien und Schweden in unterschiedlichen Tests geprüft.

Wendige Akku-Hoch­ruck­reiniger

Im aktuellen Test der tschechischen Verbraucherschützer von dtest (kosten­pflichtig) finden sich vier Modelle mit Akku statt Strom­kabel. Akku-Hoch­druck­reiniger brauchen zwar weiterhin einen Anschluss per Wasser­schlauch, aber eben keine Steck­dose am Arbeits­ort. Das macht sie wendiger.

Sie haben nur einen etwa halb so hohen Wasser­durch­fluss, brauchen für größere oder stark verschmutzte Flächen daher deutlich länger als Kabelmodelle. Für kleinere Putz­arbeiten wie das Reinigen von Autos oder Maschinen sind sie geeignet und glänzen dann mit einem nur etwa halb so hohen Strom­verbrauch wie Kabel­spritzer.

Schwach auf Beton, stark auf Holz und Blech

Alle Akku-Modelle erzielten in der dTest-Prüfung bescheidene Resultate auf Beton − sowohl bei Pflaster als auch bei Betonplatten. Das Abstrahlen dauert hier lange, teils bleibt die Beton­oberfläche leicht verschmutzt. Gute Ergeb­nisse schaffen die Akku-Druck­reiniger hingegen auf Holz, etwa Terrassendielen. Und auch ein Test­auto reinigten sie gut von angetrock­netem Straßenschmutz und Taubendreck.

Knapper Testsieger der Akku-Druck­reiniger ist der Stihl REA 60.0 Plus. Es folgten der Bosch Universal Aquatak 36V-100 mit einem vorteilhaft nied­rigen Strom­verbrauch, der Ryobi RY18PWX41A-0 und der Stihl REA 100.0 Plus. Beim Ryobi bemängelten die Tester zusätzlich zum Beton-Problem die schlechte Reinigung von Holz, beim Stihl 100.0 die unangenehme Laut­stärke.

Preise je nach Paket

Die meisten Geräte brauchen zwei relativ starke Akkus. Wer schon passende aus einem anderen Gerät der gleichen Marke hat, kann einen Hoch­druck­reiniger ohne Batterien kaufen und so Geld sparen.

Testsieger Stihl 60.0 Plus kostet ohne Akku und Ladegerät 259 Euro, mit Akkus 400 bis 500 Euro, je nachdem welche Reinigungs­düsen im Paket enthalten sind. Solche unterschiedlichen Pakete gibt es auch bei vielen anderen Marken. Generell empfiehlt dTest, sich vor dem Kauf zu über­legen, welche Bürsten man benötigt. Der Nach­kauf einzelner Bürsten, wie etwa eine rotierende Wasser­bürste, ist oft teurer als im Anfangs­paket.

Der Bosch Aquatak 36V-100 ist ab 240 Euro zu haben, der Stihl 100.0 ab 269 Euro (jeweils ohne Akkus). Der Ryobi RY18PWX41A-0 ist kleiner als die anderen. Er wird auch als Mittel­druck­reiniger bezeichnet und hat nur einen Akku mit 18 Volt. Ohne Akku kostet er etwa 170 Euro. Er kann auch mit einem kleinen Wasser­tank ohne Schlauch­anschluss betrieben werden.

Größere Hoch­druck­reiniger mit Kabel­anschluss

Im Test unseres schwe­dischen Part­nermagazins Råd & Rön aus dem Jahr 2024 waren Modelle mit mehr Wasser­durch­satz und höherem Druck an der Reihe als im tsche­chischen Akkugeräte-Test. Dabei dominierten die teuren Putzhirsche: Vorn liegt der Nilfisk Premium 190-12, der in Deutsch­land ab etwa 470 Euro zu haben ist. Dahinter folgten zwei Kärcher-Modelle der Reihe Premium Smart Control, der K5 (ab 350 Euro) und der K7 (ab 480 Euro). Die Preise variieren oft pro Modell – je nachdem, wie viele Bürsten und Wasser­strahldüsen im Paket enthalten sind. Hier geht es zum kostenpflichtigen Originaltest (auf Schwedisch).

Hoher, aber nicht zu hoher Druck

Die guten Modelle bestanden den Terrassen-Test: Sie wuschen Moos flott von Betonplatten und Holz­böden, ohne letztere durch zu hohen Druck zu beschädigen. Die weniger über­zeugenden, güns­tigeren Reiniger − die es alle­samt in Deutsch­land nicht zu kaufen gibt − waren etwas zu sanft, sodass sie den Schmutz nicht voll­ständig entfernen konnten.

Mit Rädern oder ohne

Trotz ihres Gewichts − der Nilfisk wiegt über 30 Kilo − lassen sich die hoch­preisigen Hoch­druck­reiniger dank ihrer Räder leicht bewegen. Die schlechteren wiegen zwar nur fünf bis sechs Kilo, haben aber keine Räder und müssen deshalb herum­getragen werden. Auch das Geräusch der Guten ist erträglich − im Gegen­satz zum schrillen Heulton, den einige billigere Geräte von sich geben. Ein Manko ist der hohe Wasser­verbrauch des Kärcher K7: Er verspritzt zehn Liter pro Minute.

Auch Autos werden sauber

Auch die schwe­dischen Kolleginnen und Kollegen haben die Reiniger auf verdreckte Autos losgelassen: Sie wuschen Ölreste von der Karosserie und aus den Felgen und entfernten Vogelkot von den Fens­terscheiben. Auch dies gelang den guten Hoch­druck­reinigern mühelos während die Billigmodelle schwächelten. Allerdings empfiehlt Råd & Rön, Autos lieber in einer Wasch­anlage zu waschen statt in der eigenen Garagen­auffahrt, damit kein ungeklärtes Schmutz­wasser mit Öl- und Reifen­partikeln in der Umwelt versickert.

Tipp: Die Stiftung Warentest hat Hochdruckreiniger zuletzt im Jahr 2020 getestet. Auch in ihm waren Modelle von Kärcher und Nilfisk vertreten − an der Spitze, aber auch am Ende der Liste.

Mehr zum Thema

2 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.

Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • ARE_SW am 31.07.2025 um 09:21 Uhr
    Meine Erfahrungen..

    das Reinigen mit den Hochdruckreinigern klappt gut.
    Aber...
    Sie reinigen mit Druck und das geht nicht ohne kleine Beschädigungen des Untergrundes, diese kleinen Verletzungen machen die Fläche größer und unebener, eine Einladung für Schmutz und Moos, bei jeder Behandlung setzt sich das fort, die Einsatzzeiten immer dichter.

  • SpeedyMartin am 27.06.2025 um 11:04 Uhr
    Wasserverbrauch des K7

    Wasserverbrauch ist gleich Druck x Düsendurchmesser. Ich sehe es als Pluspunkt, dass er die Wassermenge kann. Druck kann man regulieren und es gibt sicher auch kleinere Düsen zu kaufen.