
Locker lassen. Wer den Kiefer öfter massiert, kann Verspannungen und Schmerzen lindern. © Stiftung Warentest / Hendrik Rauch
Schmerzen im Kopf, im Nacken oder beim Kauen? Dahinter könnte CMD stecken. Was das ist, wie Sie es mit unserer Checkliste erkennen und was Sie selbst tun können.
Klein, aber kräftig: Der Kiefermuskel ist der Muskel unseres Körpers, der im Verhältnis zu seiner Größe am stärksten ist. Mit einer Beißkraft von 80 Kilogramm ist er fast ein bisschen überproportioniert für unsere moderne Ernährung.
Doch gerade die Kraft des Kiefers kann zu gesundheitlichen Problemen führen − vor allem, wenn Stress im Spiel ist. Wer angespannt ist, kaut oft auf Stiften oder Fingernägeln herum und beißt viel häufiger als üblich die Zähne zusammen – auch nachts und mit einem enormen Druck, der bis zu zehnfach höher sein kann als normales Kauen. Das kann im Kiefer zu Gelenkverschiebungen, Entzündungen und Muskelverspannungen führen, die sich auch an ganz anderen Stellen im Körper bemerkbar machen. Medizinerinnen und Mediziner sprechen dann von einer CMD, einer Craniomandibulären Dysfunktion.
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Ich war sehr erstaunt, als mich mein Implantologe wg. Kieferschmerzen zur Physio schickte. Doch dort bekam ich Massagen und lernte, den Kiefer zu lockern, meine Haltung am PC zu verbessern etc. Es waren nicht viele Sitzungen, aber die Wirkung hält noch nach Jahren an.
Trotz entsprechender Weiterbildung und jahrelanger Erfahrung der Inhaberin im Umgang mit der entsprechenden Kundschaft bekommen wir in unserer Physiotherapiepraxis nur relativ wenige Zahnarztverordnungen vorgelegt. Die Patienten, die kommen, sind in der Regel froh, wenn sie hier behandelt werden. Erstens, weil sie endlich Hilfe bekommen und zweitens, weil sich tatsächlich etwas bessert. Und zwar ganzheitlich. Weil ja an den Zähnen ein ganzer Körper hängt.
Wir haben folgende Ursachen identifiziert: die Weiterbildung für Physiotherapeuten in diesem Bereich ist unattraktiv, weil sie später von den Kassen nur wie "normale" Krankengymnastik vergütet wird, obwohl es eine Weiterbildung ist, die spezielle Kenntnisse vermittelt und gutes Geld kostet. Außerdem ist es nicht jedermanns Sache, anderen im Mund herum zu hantieren. UND...es scheint sich bei vielen Zahnärzten noch nicht herumgesprochen zu haben, dass es Physios mit der Weiterbildung gibt. Unsere Patienten mussten selbst recherchieren.
Guten Morgen, nach jahrzehnten wurde festgestellt, dass ich keine unterschiedlich lange Beine habe, sondern ich habe einen gebissindizierten Beckenschiefstand, der meine Rückenschmerzen verursacht. Seitdem trage ich rund um die Uhr eine Zahnschiene und erhalte eine passende Physiotherapie. Mein Zahnarzt und der Physiotherapeut haben die entsprechende Zusatzausbildung und besprechen sich gegenseitig. Die Rückenschmerzen sind nach kurzer Zeit schon schwächer geworden. Ich bin guter Hoffnung, dass sie ganz verschwinden werden.