
Leider kein Einzelfall. Überschwemmungen zerstören ganze Landschaften. © picture alliance/dpa
Stromspeicher von Photovoltaik-Anlagen können nach einer Überflutung in Brand geraten − auch Tage später noch. Diese Tipps helfen.
Das Institut für Schadenverhütung (IfS) warnt: PV-Speicher können durch einen Wasserschaden zur Feuergefahr werden. Stehen sie beispielsweise in einem Keller, der durch Starkregen oder Hochwasser überflutet wurde, könnten sie auch noch mehrere Tage nach dem Ereignis in Brand geraten.
Gefahr durch unsichtbare Schäden
Sobald Wasser in den Stromspeicher eindringt, etwa durch Lüftungsschlitze, können die Akkuzellen beschädigt werden. Das Problem: Die Schäden sind oft nicht sichtbar. Doch selbst wenn die Speicher unversehrt wirken, kann während des langsamen Abtrocknens noch Tage später ein Feuer ausbrechen.
Das IfS berichtet von einem Fall, in dem sich das Gerät erst rund eine Woche nach der Überflutung entzündete. Ursachen sind etwa Kurzschlüsse oder eine Überhitzung der Akkuzellen.
So verhalten Sie sich richtig
Bei Wasserschäden mit PV-Speichern empfiehlt der Bundesverband Energiespeichersysteme (BVES) folgende Sofortmaßnahmen:
- Installationsraum nicht betreten.
- Elektrisch leitende Teile wie Metall-Treppengeländer nicht berühren.
- Einsatzkräfte informieren. Infrage kommen Polizei, Feuerwehr, THW.
- Durchlüften. Den Raum mit der PV-Anlage lüften, falls das von außen möglich sein sollte − sich beispielsweise Fenster von außen öffnen lassen.
- Zündquellen vermeiden.
- Anlage nicht wieder einschalten. Eine Elektrofachkraft sollte die Anlage außer Betrieb nehmen.
Ausführliche Sicherheitshinweise liefert der BVES als PDF zum Download.

Nasse Füsse. Eindringender Schlamm kann die PV-Anlage schädigen. © picture alliance / dts-Agentur
Speicher nicht mehr verwenden
Selbst, wenn die öffentliche Stromversorgung unterbrochen ist, kann durch die PV-Anlage oder die Notstromversorgung weiterhin elektrische Energie fließen. Wasser und Verschmutzungen können so in Batterien und Wechselrichtern zu Kurzschlüssen führen.
Die betroffenen Teile könnten sich erwärmen. Es bestehe die Gefahr, einen Stromschlag oder Verbrennungen zu erleiden, schreibt der Bundesverband Energiespeichersysteme (BVES). Falls der Verteilerschrank für PV-Anlage und Stromspeicher ohne Gefahr zugänglich ist: Sicherungen ausschalten.
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Ein wichtiges und leider immer aktuelleres Thema - und wohl auh ein Argument für einen Speicher mit Wandbefestigug statt einen, der am Boden steht. Ist das Gerät in Augenhöhe angebracht, wird es bei eindringendem Wasser bis ca. 1,50 m Höhe gar nicht nass, so dass kein Risiko besteht.